Keine Springen, kein deutsches Podest, viel Konfusion: Beim Kombinations-Weltcup in Ramsau konnten am Freitag wegen heftiger Schneefälle die Schanzen-Durchgänge bei Männern und Frauen nicht ausgetragen werden. Da beim Massenstart-Format bereits zuvor gelaufen worden war, wurden die Endergebnisse anhand des provisorischen Durchgangs vom Donnerstag errechnet.
Und das quälend langsam, bis das erste Resultat in diesem Winter ohne Podest für die deutschen Männer um den zweimaligen Saisonsieger Vinzenz Geiger offiziell feststand. Für das TV wurden die Springen quasi noch einmal virtuell ausgetragen, die bereits am Vortag absolvierten Sprünge der Athleten und Athletinnen in der Folge des Langlaufs noch einmal nach und nach gezeigt - mitsamt Zwischenergebnis.
Letztlich war fix, was kluge Köpfe auch mit etwas Mühe ausrechnen konnten: Der Sieg ging an den Norweger Jarl Magnus Riiber, der mit seinem 76. Weltcupsieg die Führung im Gesamtweltcup ausbaute, knapp vor seinem Landsmann Jens Luraas Oftebro und dem Esten Kristjan Ilves. Bester Deutscher war Julian Schmid auf Platz sechs, Geiger (beide Oberstdorf) wurde Neunter, Manuel Faißt (Baiersbronn) Zehnter.
Damit riss die Podestserie der deutschen Männer, die zuvor in jedem der fünf Rennen auf dem Podium gestanden und zehn von 15 möglichen Top-3-Platzierungen geholt hatten. "Es ist sehr, sehr schade. Einfach ärgerlich", sagte Bundestrainer Eric Frenzel in der ARD: "Wir hatten uns nach dem starken Lauf einiges versprochen."
Geknickt war auch Nathalie Armbruster nach ihrem vierten Platz. Nach 5 km in der Loipe und dem Sprung vom Donnerstag fehlte Armbruster letztlich umgerechnet ein Meter zu ihrem zweiten Podestplatz in Serie. Jenny Nowak kam auf Platz sechs, Maria Gerboth wurde Siebte.
Den dritten Saisonsieg im dritten Wettkampf feierte die Norwegerin Ida Marie Hagen vor Haruka Kasai (Japan) und Minja Korhonen (Finnland). Es war Norwegens 29. Triumph in Folge seit März 2022.
Beim Massenstartformat wird zunächst im geschlossenen Feld gelaufen, die Abstände werden schließlich mit auf die Schanze genommen. Am Samstag stehen bei den Männern (Gundersen-Methode) und Frauen (Compact) Wettkämpfe an, bei denen es zuerst auf die Schanze geht. Wenn denn gesprungen werden kann: Der vorläufige Schanzen-Durchgang (PCR) von Donnerstag darf nur einmal verwendet werden. Im Normalfall ist der PCR auch eher dafür vorgesehen, bei ausgefallenem Springen ein abschließendes Laufen und damit Spannung zu ermöglichen - für einen Fall wie am Freitag ist er eher mäßig geeignet.