Hier eine Stunde Französisch, dort eine Spanisch-Klausur - und am Wochenende mal eben ein Weltcup in Norwegen: Nathalie Armbruster weiß manchmal nicht, wo ihr der Kopf steht. "Es ist ein Leben am Limit", sagt die Vizeweltmeisterin der Nordischen Kombination vor dem Saisonstart am Freitag in Lillehammer.
Armbruster ist 18 Jahre alt, im Frühjahr macht sie Abitur - fast zeitgleich zur WM, die im Februar in Trondheim beginnt. "Die zwei Welten kollidieren nicht nur manchmal, sie kollidieren jeden Tag", sagt Armbruster, die die Erwartungen an die neue Saison daher dämpft.
Und doch ist die Schwarzwälderin, die bei der WM 2023 in Planica zweimal Silber gewann, motiviert wie eh und je. "Ich freue mich riesig auf den Weltcup-Start, ich kann es kaum erwarten. Ich freue mich auf die Wettkampfatmosphäre und bin sehr gespannt, wo ich im internationalen Feld stehe", sagt die Teenagerin.
Armbruster hatte schon im vergangenen Winter ein wenig Federn lassen müssen, am Ende standen "nur" drei Podestplätze und Rang fünf im Gesamtweltcup auf der Habenseite. Ein Jahr zuvor war sie noch Zweite geworden. "Ich kann nicht so oft trainieren, wie ich möchte, denn von 7.30 bis manchmal 15.30 Uhr muss ich in der Schule sitzen", sagt sie.
Dass im kommenden Winter nur 14 Einzel-Wettkämpfe anstehen, stört Armbruster dennoch. Es habe "richtig weh getan, zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen und das alles aus der Ferne zu verfolgen", sagt sie über das vergangene Wochenende, als die deutschen Männer um Vinzenz Geiger und Johannes Rydzek in Kuusamo abräumten. Im Lillehammer sind Männer und Frauen nun gemeinsam am Start. "Endlich geht es los", sagt Armbruster.