Vinzenz Geiger und Julian Schmid haben den deutschen Kombinierern gleich zum Saisonstart im kalten Kuusamo ein Doppelpodest beschert. Beim Sieg des norwegischen Dominators Jarl Magnus Riiber landete Olympiasieger Geiger auf Rang zwei, der WM-Zweite Schmid wurde knapp dahinter Dritter. Beide DSV-Starter waren in der gesamten vergangenen Saison ohne jeden Podestplatz geblieben.
"Letzte Woche war ich noch krank, jetzt war es ein perfekter Start. Platz zwei - und mit meinem Sprung bin ich auch sehr zufrieden", sagte Geiger. Ähnlich klang Schmid: "Ich bin wirklich glücklich, dass es noch zum Podest gereicht hat. Vor mir waren richtig starke Jungs, aber ich habe sie noch gekriegt."
Nicht zu stoppen war aber der schon nach dem Springen führende Riiber, der auf der Zielgeraden seine beiden deutschen Kontrahenten abschüttelte. Für den 27-Jährigen war es der 74. Weltcupsieg seiner Karriere. Riiber hatte vor dem Wettkampf erklärt, der Saisonstart käme für ihn nach Problemen mit dem Knie und einem Magen-Darm-Virus "noch zu früh", trumpfte dann aber auf.
Auch Geiger hatte zuletzt mit einer Erkältung zu kämpfen, hielt bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt aber lange Zeit mit. Schmid lief gar von Rang acht noch auf das Podest und sorgte für das erste deutsche Doppelpodium seit März 2023. Schon jetzt hat das Team von Cheftrainer Eric Frenzel fast so viele Podestplätze auf dem Konto wie im gesamten vergangenen Winter (3).
Manuel Faißt (Baiersbronn), Johannes Rydzek (Oberstdorf) und David Mach (Buchenberg) komplettierten auf den Rängen sieben, zehn und elf das starke Ergebnis der vor allem in der Loipe überragenden deutschen Mannschaft.
Geiger profitierte auch von dem starken Wind am Polarkreis: Weil das Springen am Vormittag ausfiel, floss der provisorische Durchgang von Donnerstag in die Wertung ein. Dort hatte der Oberstdorfer mit einem Sprung auf 136,5 m Rang fünf belegt - klar hinter dem gewohnt sprungstarken Riiber, der auf 144,0 m gesegelt war. Weil aber das "Compact Race"-Format angewendet wurde, bei dem der Rückstand anhand der Platzierung statt der Weite ermittelt wird, rückte das Feld enger zusammen.
In der vergangenen Saison war das deutsche Team erstmals seit 25 Jahren ohne einen Sieg geblieben. Drei dritte Ränge durch Manuel Faißt (2) und David Mach (1) waren am Ende die einzigen Podestplätze.