Olympiasiegerin Aljona Savchenko und der Chemnitzer Eislauf-Klub sind im Streit auseinandergegangen. Die Paar-Goldmedaillengewinnerin von Pyeongchang habe ihren Vertrag als Trainerin bereits im August gekündigt, berichtete die Freie Presse. Gegenüber der Zeitung erhob die 40-Jährige nun schwere Vorwürfe.
"Ich wurde im Verein systematisch gemobbt. In solch einer toxischen Atmosphäre konnte ich unmöglich arbeiten", sagte Savchenko, die zudem zweimal Olympia-Bronze und fünf WM-Titel gewonnen hatte. Der Verein soll verhindert haben, dass Kinder in ihre Trainingsgruppe wechseln dürfen, klagte Savchenko. Die gebürtige Ukrainerin war im vergangenen Jahr nach Chemnitz zurückgekehrt, wo ihre erfolgreiche Eiskunstlauf-Karriere einst begonnen hatte.
Savchenko erklärte zudem, dass sie lediglich eine Teilzeitstelle angeboten bekommen habe. Deshalb habe sie Privattraining geben müssen. Ihr ehemaliger Partner Robin Szolkowy, ebenfalls in Chemnitz auf Honorarbasis angestellt, pflichtete Savchenko bei. "Die Möglichkeiten, die wir primär mit unseren Namen, aber auch als Trainerteam mitbringen, waren für Chemnitz eine Nummer zu groß", sagte Szolkowy. Der Ansatz vieler Leute im Verein sei ein anderer.
Die Vereinsvorsitzende Stephanie Schneider kritisierte Savchenko scharf. "Mit ihrer Kündigung hat uns Aljona etwas abgenommen, da sie gegen Arbeitnehmerpflichten wie zum Beispiel eine Arbeitszeiterfassung verstoßen hat", sagte Schneider, die der früheren Weltklasse-Athletin vorwirft, privaten Unterricht dem Vereinstraining vorgezogen und "keine Kooperation wahrgenommen" zu haben.
Zudem soll sich Savchenko gegenüber Kindern abfällig geäußert haben. Die alleinerziehende Mutter bestreitet dies, sie habe sogar eine Talentförderung vorgeschlagen, sagte sie. "Ich hätte mir gewünscht, dass ich als Trainerin akzeptiert werde", sagte Savchenko weiter: "Leider hatte ich den Eindruck, dass der Verein nur an alten Strukturen festhält und keine Offenheit für neue Entwicklungen zeigt."