München (SID) - Die 90 Kilometer auf den Loipen von Sälen nach Mora, bergauf und bergab quer durch atemberaubende schwedische Landschaften, sind der Traum vieler Skilangläufer. Seit 99 Jahren findet der traditionelle Wasalauf statt, immer am ersten März-Wochenende bestreiten Tausende ambitionierte Sportler den wohl spektakulärsten und wichtigsten Skimarathon der Welt.
Vor knapp einem Jahrhundert hatte der schwedische Zeitungsredakteur Anders Pers die Idee zum "Vasaloppet" - in Gedenken an Gustav Eriksson Wasas historische Flucht auf Skiern vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II. im Jahr 1521. Damals befand sich Schweden in einer Union mit Dänemark, die Bevölkerung war allerdings unzufrieden mit dem dänischen König.
Auch Wasa, der sich widersetzte, gefangen genommen wurde und flüchtete. Auf seiner Flucht versuchte er, in den Dörfern Anhänger für einen Aufstand zu gewinnen - ohne Erfolg. Erst als Christian II. sowohl seinen Vater und seinen Bruder als auch 80 schwedische Adelige in Stockholm hinrichten ließ, entsendeten Bauern zwei ihrer schnellsten Langläufer, um den flüchtigen Wasa einzuholen und ihn zu unterstützen.
In Sälen erreichten sie ihn. Zwei Jahre später eroberte er Stockholm zurück, Schweden wurde wieder unabhängig und Wasa zum König von Schweden gekrönt. Noch heute steht auf einem Banner über der Ziellinie des Wasalaufs der Spruch "In der Spur der Väter - für die Siege der Zukunft".
Am 19. März 1922 fand der erste Wasalauf mit knapp über 100 Teilnehmern statt. Bei der Austragung 2018 nahmen 65.000 Läufer aus mehr als 50 Nationen teil, im schwedischen Fernsehen sah ein Millionenpublikum zu. Die Rekordzeit stellte 2021 der Norweger Tord Asle Gjerdalen in 3:28:18,4 Stunden auf. Insgesamt zwölf Stunden haben alle Teilnehmer Zeit, die Strecke zu bewältigen und den Mythos Wasalauf zu bezwingen.