Köln (SID) - Skilangläuferin Laura Gimmler (Oberstdorf) hat beim Weltcup-Finale im Engadin/Schweiz für ein echtes Highlight gesorgt. Die 27-Jährige wurde beim Massenstartrennen im klassischen Stil über 10 km starke Vierte, es war ihr bislang bestes Weltcup-Ergebnis. Katharina Hennig (Oberwiesenthal) als Sechste und Victoria Carl (Zella-Mehlis) als Zehnte waren ebenfalls schnell unterwegs.
"Kann mich mal bitte jemand kneifen?", schrieb Gimmler auf Instagram: "Ein vierter Platz, der sich anfühlt wie ein Podium." Im ZDF ergänzte sie: "Schade, dass die Saison jetzt vorbei ist. Die Maschine läuft jetzt. Heute habe ich gar keine Ermüdung verspürt."
Die Russin Julia Stupak gewann am Samstag in 25:13,3 Minuten, Gimmlers Rückstand betrug im Ziel 16,4 Sekunden. Gesamtweltcupsiegerin Jessie Diggins (USA) wurde Fünfte. Topfavoritin Therese Johaug (Norwegen), die zuletzt bei der WM vier Goldmedaillen holte, konnte wegen einer Entzündung am Handgelenk nicht antreten.
Hennig war nach dem starken deutschen Ergebnis "sehr stolz auf das Team, insbesondere auf Laura. Ich bin wirklich happy, es war ein hartes Rennen", sagte die 24-Jährige. Bundestrainer Peter Schlickenrieder ergänzte zufrieden: "Ich freue mich riesig. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir es letzte Woche bei der WM geschafft hätten. Aber lieber jetzt als nie."
Zuvor hatte bei den Männern der Russe Alexander Bolschunow überlegen gewonnen. Der Skiathlon-Weltmeister hatte im 15-km-Massenstartrennen nach einer Laufzeit von 34:07,1 Minuten 18,4 Sekunden Vorsprung auf seinen norwegischen Rivalen Johannes Hösflot Kläbo, Dritter wurde dessen Landsmann Paal Golberg (+18,9).
Topstar Kläbo konnte sich nicht für die WM-Enttäuschung revanchieren. In Oberstdorf war der 24-Jährige nach dem Gewinn seiner vermeintlich vierten Goldmedaille disqualifiziert worden, weil er nach 50 km auf der Zielgeraden Bolschunow die Vorfahrt genommen hatte. Der Russe stand schon vor dem Abschluss im Engadin als Gesamtweltcupsieger fest.
Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) belegte an seinem 31. Geburtstag als bester deutscher Teilnehmer den 29. Platz. Er lag 1:11,9 Minuten hinter Bolschunow.
Das Weltcup-Finale sollte zunächst vom 19. bis 21. März in Peking stattfinden, nach der China-Absage sprang Lillehammer ein. Da später aber alle Termine in Norwegen wegen der Einreisebeschränkungen gecancelt werden mussten, ging es ins Engadin. Dort stehen am Sonntag zum Abschluss Verfolger über 30 (Frauen) und 50 km (Männer) im freien Stil an.