Den deutschen Teilnehmern an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris steht ab sofort ein Hate-Speech-Filter zur Verfügung. Mit dem Tool, das der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zur Verfügung stellt, können Hasskommentare auf Grundlage definierter Algorithmen in Echtzeit herausgefiltert werden. Die Nutzung ist für die Sportlerinnen und Sportler freiwillig.
"Hass und Hetze im Netz sind ein Problem, dass es schon seit Jahren gibt, das aber in den vergangenen Monaten einen immer größeren Raum einnimmt. Das wollen wir nicht länger dulden, daher sind wir auch eine Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Hessen eingegangen", sagte Präsident Thomas Weikert vom DOSB, der bei der Entwicklung mit den Sporttechnologie-Unternehmen Sportradar und Arwen AI zusammenarbeitet.
Beleidigende Kommentare sollen erst gar nicht zu sehen sein, werden jedoch gespeichert und können an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden, wenn es sich um justiziable Inhalte handelt. Insgesamt werden bis zu 25 auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierte Filter eingesetzt. Der Schutz trage auch zur "mentalen Gesundheit" bei, sagte Weikert. Karla Borger, Vorsitzende der DOSB-Athletenkommission, bezeichnete den Schritt als "wirklich sinnvolle Maßnahme".
Erst am 13. Mai hatten der DOSB, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) verkündet, künftig mit vereinten Kräften eng mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren zu wollen, wenn gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache auf ihren Kanälen verwendet wird.