Frankreichs Sportministerin Amelie Oudea-Castera hat 13 Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris ein öffentlichkeitswirksames Bad in der Seine genommen. Entsprechende Aufnahmen zeigte der französische Nachrichtensender BFMTV. "Ich bin sehr emotional", sagte Oudea-Castera am frühen Samstagmorgen: "Wir haben gesagt, dass wir bereit sein würden, und das sind wir auch." In wenigen Tagen will die Pariser Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo nachziehen.
Oudea-Castera (46) trug bei ihrem Bad im Fluss, der zuletzt wegen hoher Pegelstände und Verschmutzung in den Schlagzeilen war, einen Neoprenanzug und eine Badekappe. Begleitet wurde die Ministerin vom französischen Fahnenträger für die Paralympics, dem Para-Triathleten Alexis Hanquinquant. Gemeinsam schwammen sie von der Pont Alexandre III aus Richtung Pont des Invalides.
Der Fluss Seine, der bei Olympia für das Freiwasserschwimmen und den Triathlon genutzt werden soll, war zuletzt wegen starker Verschmutzung zu einem Politikum geworden. Selbst eine Verlegung der Wettbewerbe wurde diskutiert.
Hidalgo hat angekündigt, am kommenden Mittwoch in den Fluss zu steigen - wenn die Wasserqualität dies zulässt. Diese sei in den vergangenen knapp zwei Wochen mehrheitlich gut gewesen, erklärte ein Sprecher des Rathauses der französischen Hauptstadt am Freitag.
Auch Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hatten bereits erklärt, für ein Bad in der Seine bereit zu sein, in dem das Schwimmen für die Öffentlichkeit seit 1923 verboten ist. Im Vorfeld der Spiele wurde viel investiert, um den Fluss sauberer zu machen, ab 2025 soll auch die Bevölkerung sich wieder in der Seine abkühlen dürfen.