Die Schattenseiten des Erfolgs lernt der französische Olympiaheld Leon Marchand (22) wenige Wochen nach seinen sensationellen Sommerspielen in Paris gerade kennen. "Ich verliere ein bisschen Freiheit und Spontanität, weil ich nicht mehr in Restaurants gehen kann, wie ich es gewöhnt bin", sagte der mit vier Goldmedaillen dekorierte Schwimmer bei einem Empfang in seiner Heimatstadt Toulouse.
Marchand verriet: "Ich muss mich ein bisschen anders organisieren, ich kann nicht mehr alleine einkaufen gehen. Ich trage eine Kappe und eine Brille, ich verstecke mich ein wenig." An all die Aufmerksamkeit habe er sich ziemlich schnell gewöhnt, "auch wenn die ersten Wochen schwierig waren, denn es ist eine ziemlich radikale Statusänderung".
Marchand hatte in Paris Gold über alle vier Einzelstrecken gewonnen, auf denen er an den Start gegangen war: 200 m Schmetterling, 200 m Brust sowie über 200 und 400 m Lagen. Mit seinen Erfolgen wurde er zu einem der größten Stars der französischen Olympiaparty. Mit der 4x100-m-Lagenstaffel holte er zudem Bronze. Ganz Frankreich feierte den fünfmaligen Weltmeister bereits während der Spiele.