Vier Wettkämpfe, vier Siege: Der Österreicher Stefan Kraft kann seinen Traumstart in den Skisprung-Winter selbst kaum glauben. "Es ist unbeschreiblich, dass man so eine Welle erleben darf. Dafür kann man eigentlich nur dankbar sein, strahlen, genießen - und schauen, dass es so weiter geht", sagte der 30-Jährige nach seinem Doppelsieg in Lillehammer im ZDF.
Kraft ist nach den Österreichern Andreas Felder (1984/85) und Thomas Morgenstern (2007/08) sowie dem Finnen Janne Ahonen (2004/05) erst der vierte Skispringer, der die ersten vier Wettkämpfe eines Winters gewann. Morgenstern baute seine Serie noch auf sechs Siege aus - ein Rekord, den Kraft am kommenden Wochenende in Klingenthal einstellen kann.
Team-Olympiasieger Kraft war am Sonntag auf der großen Schanze in beiden Durchgängen der beste Springer und feierte vor Andreas Wellinger seinen insgesamt 34. Weltcup-Sieg, den Rekord bei den Männern hält Landsmann Gregor Schlierenzauer (53). "Mein Lauf macht mich sprachlos. Trotzdem musste ich wieder alles riskieren, ich bin froh, dass es derzeit immer so aufgeht", sagte Kraft.
Doch auch die deutschen Skispringer räumen bisher ab, alle zwölf Podestplätze der Saison gingen entweder nach Österreich (7) oder Deutschland (5). Auf den ersten sieben Plätzen im Gesamtweltcup liegen ausschließlich Springer aus den beiden Ländern, in der Nationenwertung liegt Österreich (981 Punkte) vor Deutschland (913), der Dritte Slowenien (319) folgt bereits weit zurück.