Der Holmenkollen gilt als Wiege des nordischen Skisports, doch nach dem Willen der norwegischen Regierung könnte es mit Glanz und Gloria bald vorbei sein. Das Kultur- und Gleichstellungsministerium unter der Leitung von Lubna Jaffery (Arbeiterpartei), der auch der Sport unterstellt ist, will den Sportstätten auf dem Hügel nordwestlich der Hauptstadt Oslo den Nationalstatus entziehen.
Dieser soll künftig am "Kollen" nur noch für die Sparte Biathlon gelten, allerdings nicht mehr für Ski nordisch mit Springen, Langlauf und Kombination. Damit wären erhebliche finanzielle Einbußen verbunden. Eine Sportstätte mit Nationalstatus ("nasjonalanlegg") hat in Norwegen Anrecht auf Finanzierung von bis zu 50 Prozent der Ausgaben für Aus-, Umbau oder Sanierung durch die öffentliche Hand.
Für viele Norweger aus Sport, Politik und Gesellschaft kommt das Ansinnen der Regierung dem Versuch gleich, dem englischen Fußball-Tempel Wembley den Status als Nationalstadion zu entziehen. Entsprechend groß ist der Aufschrei. Ministerin Jaffery verweist auf die guten Alternativen zum Holmenkollen wie in Trondheim, wo 2025 die nordische Ski-WM stattfindet. Eine Entscheidung in dieser Frage ist erst in einigen Monaten zu erwarten.