Der Schmerz saß tief bei Markus Eisenbichler. "In Oberstdorf darf ich nicht mitspringen, da blutet mir natürlich das Herz", sagte der Skispringer bei BR24Sport über sein Aus für das Auftaktspringen der am Samstag beginnenden Vierschanzentournee. Wie schon im vergangenen Jahr fehlt der Ex-Weltmeister - zumindest vorerst - beim ersten Höhepunkt des Winters. Doch mit Rückschlägen kennt sich Eisenbichler mittlerweile aus.
Im vergangenen Winter hatte der 33-jährige Siegsdorfer auch wegen Knieproblemen kein einziges Weltcup-Springen absolviert und erstmals seit 2012 die Tournee verpasst. Zwischenzeitlich schaffte er es sogar im zweitklassigen Continental Cup nicht in den zweiten Durchgang und erntete viel Kritik. "Mit Rückschlägen lernt man umzugehen und man wächst daraus", sagte Eisenbichler nun im BR-Podcast "Pizza & Pommes": "Deswegen geht die Welt nicht unter".
Ende November gab der Tournee-Zweite von 2019 in Lillehammer sein Comeback im Weltcup, schaffte es im finnischen Kuusamo als Achter sogar unter die besten Zehn. "Vor einem Jahr war ich ganz woanders, da bin ich im COC ausgeschieden", erinnerte sich Eisenbichler: "Jetzt habe ich schon wieder Weltcup-Punkte gesammelt, man muss auch die kleinen Erfolge mal feiern." Auch wenn er insgesamt noch zu inkonstant sei, wisse er, so Eisenbichler, "dass ich's drauf hab".
Somit liegt sein Fokus bei der Tournee auf dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen, wo Eisenbichler als Teil der nationalen Gruppe starten darf. "In Garmisch bin ich wieder dabei", sagte er: "Da werde ich versuchen, wieder zu performen." Und bis dahin? Drückt er seinen Teamkollegen die Daumen - allen voran Pius Paschke. "Ich würde es ihm so gönnen, er hat es so verdient", sagte Eisenbichler über den in dieser Saison bislang überragenden 34-Jährigen: "Er hat jahrelang so gekämpft, jetzt rockt er das Ding dermaßen. Ich drücke ihm die Daumen."