Der ehemalige Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster traut Pius Paschke den Sieg bei der Vierschanzentournee zu. "Keine Frage - natürlich kann er das. Wenn jemand im Gesamtweltcup führt, dann ist das Niveau da", sagte der Österreicher dem SID kurz vor dem ersten Wettkampf am Sonntag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in Oberstdorf.
Schuster hatte die DSV-Adler von 2008 bis 2019 betreut und dabei auch Paschke begleitet. "Das ist eine bewundernswerte Geschichte. Wir haben schon zu meinen Zeiten als Bundestrainer erkannt, dass da ein paar Dinge in ihm schlummern. Er hatte schon als junger Springer gute Voraussetzungen. Jetzt kommen diese zum Vorschein", sagte der 55-Jährige, der bei der Tournee als Eurosport-Experte im Einsatz ist.
Paschke hat in dieser Saison bereits fünf Saisonsiege gefeiert, bei der Generalprobe in Engelberg hatten allerdings die Springer aus Österreich dominiert. "Vielleicht kann Gregor Deschwanden, Marius Lindvik oder Anze Lanisek eingreifen. Aber gerade in Österreich ist die Breite gerade enorm groß, und es sind auch junge Leute dabei. Uli Hoeneß würde als österreichischer Skisprungfunktionär sagen: Für die nächsten zehn Jahre können wir uns zurücklehnen", sagte Schuster.
Kaum Chancen hat nach Ansicht von Schuster aber Vorjahressieger Ryoyu Kobayashi, der in diesem Winter noch nicht in Schwung gekommen ist. "Vielleicht ist er Weihnachten in einen Zaubertrank gefallen und ich setze mich hiermit in die Nesseln. Aber das wäre ein Wunder", sagte er.
Deutschland wartet seit dem "Grand Slam" von Sven Hannawald vor 23 Jahren auf einen Tournee-Sieger. Auch Schuster hatte in seiner Amtszeit trotz guter Ergebnisse den Bann nicht brechen können.