Der frühere IBU-Präsident Anders Besseberg (79) ist vom Internationalen Sportgerichtshof CAS lebenslang für alle offiziellen Ämter innerhalb des Biathlon-Sports gesperrt worden. Dies teilte die Biathlon Integrity Unit (BIU) nach dem Urteilsspruch des CAS mit. Im Urteil werden schwerwiegende Verstöße gegen die Integrität des Sports festgehalten, Besseberg soll sich "über einen längeren Zeitraum hinweg unethisch verhalten" haben.
"Diese Entscheidung sendet die klare Botschaft, dass unethisches Verhalten auf höchster Ebene des Sports nicht toleriert wird", sagte Greg McKenna als Leiter des BIU: "Wir haben die Lehren aus diesem Fall gezogen und werden in Zusammenarbeit mit der IBU die Kontrollmechanismen weiter verbessern, um eine Wiederholung eines solchen Verhaltens zu verhindern." Das CAS-Urteil unterstreiche auch die Besorgnis, dass ein derartiges unethisches Verhalten so lange ohne Eingreifen zugelassen wurde.
Besseberg, der die Vorwürfe gegen seine Person stets bestritt, soll sich vor allem von russischen Funktionären durch Geld, Luxusuhren, Jagdausflüge und Prostituierte bestechen lassen haben. Der CAS sah diese Vorwürfe in Bezug auf Uhren, Jagdausflüge und die Erbringung von Prostitutionsdienstleistungen als begründet an und wertete diese als Integritätsverstöße. Außerdem habe es der Norweger versäumt, unethische Praktiken zu verhindern oder zu unterbinden.
Der mittlerweile 79-Jährige war im Frühjahr 2024 in seiner norwegischen Heimat bereits wegen schwerer Korruption zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Der Richter am Bezirksgericht Buskerud befand ihn in neun von zehn Anklagepunkten im Zeitraum von 2009 bis 2018 für schuldig. Besseberg hatte den Biathlon-Weltverband IBU ab Gründung im Jahr 1993 geführt, nach Ermittlungen einer externen Untersuchungskommission trat er 2018 zurück.