Superstar Johannes Thingnes Bö hat sich auf seiner Abschiedstournee mit dem 80. Weltcup-Sieg und der kleinen Kristallkugel für die Sprint-Wertung belohnt. Der 31-Jährige gewann in seinem drittletzten Biathlon-Rennen der Karriere beim Weltcupfinale am heimischen Holmenkollen dank makellosem Schießen und verteidigte souverän sein Polster in der Disziplinwertung. Justus Strelow kam als Bester der erneut enttäuschenden deutschen Starter ebenfalls ohne Strafrunde auf Rang acht, 38 Sekunden fehlten nach einem Sturz auf der Schlussrunde aufs Treppchen.
"Es hat mich nach vorne geworfen, ich lag schön auf dem Bauch. Es ist ärgerlich, aber am Ende trotzdem ein gutes Ergebnis", sagte der Schmiedeberger in der ARD: "Wir hatten richtig starkes Material."
Der ebenfalls zurücktretende Tarjei Bö hatte wegen Fiebers am späten Donnerstagabend kurzfristig seinen Start in Sprint und Verfolgung absagen müssen, er hofft aber auf ein Abschiedsrennen im Massenstart. Johannes Thingnes war nach seiner krankheitsbedingten Abreise von der Pokljuka rechtzeitig für die 10 Kilometer genesen. Im Kampf um den Gesamtweltcup lieferte aber auch sein fehlerfreier Hauptkonkurrent Sturla Holm Lägreid mit Rang zwei ab, sodass der Rückstand von Bö weiter satte 89 Zähler beträgt.
Dritter beim norwegischen Fünffachsieg wurde Johannes Dale-Skjevdal (1 Strafrunde/+36,7 Sekunden). Die acht Skijäger des Deutschen Skiverbandes (DSV) leisteten sich insgesamt 17 Strafrunden. Roman Rees (1/+1:32,4), Philipp Nawrath (2/+1:36,5) und Philipp Horn (2/+1:41,1) schafften es immerhin noch unter die besten 20. Die deutschen Männer bleiben damit bei zwei Podestplätzen von Nawrath und Danilo Riethmüller in 19 Weltcuprennen, beide waren bereits vor Weihnachten gelungen.
Die letzten Chancen auf einen versöhnlichen Abschluss bieten sich am Wochenende. Das Jagdrennen findet am Samstag (13.45 Uhr) statt, Johannes Thingnes Bö hat dort mit 15 Zählern Vorsprung auf Lägreid gute Chancen auf eine weitere kleine Kristallkugel. Am Sonntag (15.40 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) steht für die Bö-Brüder mit dem Massenstart über 15 Kilometer das letzte Karriererennen an.
Das DSV-Team wird nach einigen Wochen Pause die Vorbereitung auf die Olympia-Saison aufnehmen, die Ende November beginnen wird.