Die deutschen Biathleten haben im ersten Individualwettbewerb der Saison den Sprung auf das Treppchen deutlich verpasst. Im verkürzten Einzel über 15 Kilometer, bei dem die viel diskutierte neue Startregelung ihre Premiere feierte, belegte Philipp Nawrath als bester Athlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit drei Schießfehlern nur den 22. Platz (+2:49,2 Minuten). Den Sieg sicherte sich der fehlerfreie Norweger Endre Strömsheim.
"Die Ansprüche sind viel höher", sagte Nawrath am ARD-Mikrofon: "Wir wollten uns schon in den vorderen Platzierungen einsortieren. Bester Deutscher zu sein, ist kein Highlight."
Die Deutschen machten sich mit zu vielen Patzern am Schießstand alle Hoffnungen auf einen Podestplatz zunichte. Hinter Nawrath wurde Danilo Riethmüller als nächster Deutscher 30. (3 Schießfehler), alle weiteren Athleten des DSV-Teams lagen außerhalb der ersten 30.
Die norwegische Mannschaft machte derweil da weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatte. In einem engen Fernduell behielt Strömsheim (0) gegen Dominator Johannes Thingnes Bö (1) um drei Sekunden die Oberhand. Platz drei ging an Landsmann Sturla Holm Lägreid (0/+24,2 Sekunden).
Im verkürzten Einzel waren die Stars erst deutlich später als in den vergangenen Jahren gestartet. Der Weltverband IBU hatte vor der Saison bekannt gegeben, dass die Top 15 des Gesamtweltcups in den Einzel- und Sprintrennen höhere Startnummern erhalten. Während sich die IBU damit spannende Wettkämpfe bis zum Schluss verspricht, befürchten die Athleten Nachteile bei den Streckenbedingungen. Bei leichten Minusgraden und festem Untergrund in Finnland bestätigte sich diese Sorge aber zumindest beim ersten Testlauf nicht.
Am Mittwoch steht auch das verkürzte Einzel für die Frauen auf dem Programm. Hier müssen 12,5 Kilometer gelaufen werden. Am Freitag eröffnen die Männer das zweite Wochenende in Kontiolahti mit dem ersten Sprint des Jahres (jeweils 16.20 Uhr/ARD und Eurosport).