Tom Kühnhackl hat viel erlebt. Er gewann zweimal den Stanley Cup, er schoss Deutschland zu den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang, die das Silbermärchen brachten - das Winter Game der Deutschen Eishockey Liga hat den erfahrenen Stürmer trotz der 1:5-Klatsche seiner Adler Mannheim bei den Löwen Frankfurt aber mächtig beeindruckt.
"Das ist auf jeden Fall ein eigenes Highlight. Das vergisst man in seiner Karriere nicht", sagte der 32-Jährige am Samstagabend bei MagentaSport: "Viele Spiele werden schnell abgehakt. Aber dieses Spiel wird lange in Erinnerung bleiben." 45.110 Zuschauer unter freiem Himmel im Frankfurter Fußballstadion sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre. Kühnhackl, Sohn der deutschen Eishockey-Legende Erich Kühnhackl, hatte "Gänsehaut".
Schon Stunden vor dem eigentlichen Höhepunkt, dem Südwest-Derby der DEL, hatte das Rahmenprogramm mit Eisfußball, Live-Musik und Feuershow begonnen. Eishockey für die Massen und nicht nur für den harten Kern. So zeigte sich auch Bundesinnenministerin und Eintracht-Frankfurt-Fan Nancy Faeser "begeistert, wie sich das Eishockey hier einpflegt".
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke resümierte zufrieden: "Ich kann den Organisationen in Frankfurt und Mannheim nur zu diesem Abend gratulieren, der gezeigt hat, welchen Stellenwert das Eishockey in Deutschland hat." Es sei wichtig für die Liga, "mit solchen Spielen Aufmerksamkeit zu erzeugen und vielleicht den einen oder anderen neuen Fan auf unseren Sport aufmerksam zu machen".
Seit 2013 finden in der DEL in der Regel im Zweijahresrhythmus Winter Games statt, Vorbild ist die nordamerikanische Profiliga NHL mit ihren Winter Classics unter freiem Himmel. Nach den Stadien in Nürnberg, Düsseldorf, Hoffenheim und zweimal Köln war diesmal Frankfurt an der Reihe. Seit dem 22. Dezember war die Arena zum Eisstadion umgebaut worden.
Der Sender MagentaSport zeigte während des Spiels erstmals in der DEL Live-Bilder aus den Kabinen, die Ansprachen der Trainer und auch Live-Bilder mit einer Drohne.
