Für ihre Premiere beim renommierten Spengler Cup in Davos nehmen die Straubing Tigers einige Strapazen auf sich. Die Niederbayern, die neben 30 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auch acht Partien in der Champions League in den Beinen haben, stecken zwischen den Jahren im Eishockey-Stress.
Mindestens dreimal steht das Team von Trainer Tom Pokel zwischen dem zweiten Weihnachtstag und Silvester bei der 96. Auflage des Traditionsturniers in der Schweiz auf dem Eis, danach geht es mit elf DEL-Spielen bis Ende Januar weiter. Am Ende der Saison könnten die Tigers sogar auf maximal 89 Pflichtspiele kommen - so viele wie Play-off-Teilnehmer in der NHL.
Als Verstärkung für den Spengler Cup hat Straubing seinen "Capitano a.D." reaktiviert: Der langjährige Kapitän Sandro Schönberger, der nach 15 Jahren am Pulverturm seine Karriere beim Oberligisten Tölzer Löwen ausklingen lässt, zieht als Gastspieler noch einmal das Tigers-Trikot über und freut sich "narrisch" darauf. "Es gibt im Klub-Eishockey kaum ein bedeutenderes Turnier als den Spengler Cup. Die Tradition steht ganz klar im Vordergrund, und es ist eine Ehre, dabei zu sein", sagte der 37-Jährige.
Außerdem erhalten die Tigers Unterstützung von einem Ligakonkurrenten. Verteidiger Zac Leslie und Stürmer Eric Uba von den Adler Mannheim treten als Gastspieler für die Niederbayern an. "Diese Kooperation zeigt, wie großartig die Zusammenarbeit in der DEL funktioniert", sagte Jason Dunham, sportlicher Leiter in Straubing.
Straubing ist der erste DEL-Klub in Davos seit 2018, als die Nürnberg Ice Tigers im Halbfinale gegen Team Canada ausschieden. Auf den Rekordsieger treffen auch Schönberger und Co. - in der Vorrunde neben Gastgeber HC Davos. Danach geht es mit den K.o.-Spielen weiter, der Sieger wird traditionell an Silvester gekürt. Den seit 1923 ausgespielten Pokal gewannen auch schon drei deutsche Klubs - zuletzt 1999 die Kölner Haie, lange davor der EV Füssen (1952 und 1964) und der Berliner Schlittschuhclub (1924, 1926 und 1928).