Wo ist die berüchtigte Heimstärke des VfL Bochum geblieben? In den vergangenen Jahren blieb der Ruhrpottklub nicht zuletzt deshalb in der Bundesliga, weil er im Ruhrstadion die nötigen Punkte holte. In dieser Saison stehen nach 15 Heimspielen bereits neun Niederlagen zu Buche - Negativrekord in der Vereinsgeschichte.
Mit einer Erklärung taten sich die Bochumer nach dem bitteren 1:2 (0:1) gegen den FC Augsburg schwer. "Das ist das fünfte Heimspiel, in dem wir nicht die schlechtere Mannschaft waren", meinte Trainer Dieter Hecking, "aber wir holen die Punkte nicht. Deshalb stehst du da, wo du stehst."
Auch Maximilian Wittek konnte die schlechte Bilanz nicht begründen. "Wir reden jetzt seit mehreren Wochen davon, dass wir gute, ordentliche Leistungen zeigen", sagte der Außenverteidiger mit Blick auf die vergangenen Heimspiele und nahm dabei die 0:4-Pleite vor einer Woche gegen den VfL Stuttgart ausdrücklich heraus, "es ist natürlich irgendwo schön, dass man eine Entwicklung sieht, die bringt im Abstiegskampf leider nicht so viel. Mir wär's lieber, wir spielen nicht gut und gewinnen dreckig irgendwie 1:0."
Nur ein einziges der vergangenen sieben Heimspiele haben die Bochumer gewonnen, insgesamt gab es nur drei Siege und drei Unentschieden. Neun Niederlagen hatte der VfL in der Vergangenheit schon viermal zustande gebracht - dreimal stieg er am Saisonende ab.
Den direkten Klassenerhalt hat der Tabellenvorletzte fünf Spiele vor Schluss bereits abgeschrieben. Der Rückstand auf Platz 15 ist auf neun Punkte angewachsen. "Es ist klar, jetzt geht es nur noch um die Relegation", sagte Hecking. Abwehrspieler Bernardo stimmte zu: "Wir haben jetzt eine kleine Bundesliga mit drei Vereinen, einer wird gegen eine Mannschaft aus der 2. Liga spielen. Wenn der Weg ein bisschen länger dauert und wir es schaffen, ist es egal. Hauptsache, wir erreichen unser Ziel."
