Julian Nagelsmann jammert nicht, er sucht Lösungen. Als Symptom der ständig hohen Belastung sieht der Bundestrainer die vielen Verletzungen seiner Nationalspieler ohnehin nicht. Dennoch macht sich der Bundestrainer Gedanken über den immer volleren Spielplan - und er schlägt längere Ruhephasen nach dem Vorbild des nordamerikanischen Basketballs vor.
"In der NBA machen sie 80, 85 Spiele und haben dazwischen ein paar Reisekilometer", sagte Nagelsmann, "aber die haben ganz lange Pausen. Die haben wir nicht." Er zählte auf: "Wir haben Testspiele, Final Four der Nations League, die Klub-WM, dann geht die Liga wieder los. Da haben die Spieler keine Pausen, im Jahr danach geht die WM los, da haben sie keine Pausen."
Dennoch warb der Bundestrainer dafür, jede Verletzung einzeln zu bewerten. "Man darf nicht jede Blessur über einen Kamm schweren", betonte er. Beispielsweise seien die Verletzungen von Niclas Füllkrug (Achillessehnenreizung) oder David Raum ("Er ist auf das Sprunggelenk gefallen") und Benjamin Henrichs (Rückenprobleme) keine spontanen Belastungsreaktionen.
"Man muss ein gesundes Maß entwickeln, aber es werden eher mehr Spiele", sagte Nagelsmann und forderte: "Man muss über die Pausengestaltung sprechen."